wir haben kürzlich eine bestehende Telefonanlage (anderer Cloud-Anbieter) übernommen, bei der zuvor Geräte des Typs Yealink T54W und T57W im Einsatz waren.
Da es sich um dieselben Modelle handelt, wollten wir die vorhandenen Geräte in unsere eigene Infrastruktur integrieren.
Allerdings stoßen wir dabei auf ein Problem:
Die Geräte scheinen eine OEM-spezifische Firmware vom vorherigen Anbieter zu verwenden, die nicht mit unserer Konfiguration kompatibel ist.
Ein Downgrade bzw. Wechsel auf eine offizielle Yealink-Firmware ist nicht möglich, da beim Versuch stets ein OEM-Fehler angezeigt wird. Ein manuelles Firmware-Update über Webinterface oder Recovery-Modus schlägt ebenfalls fehl.
Leider reagiert der Yealink-Support nicht auf unsere Anfragen – auch nicht nach mehreren Tagen.
Hat jemand bereits ähnliche Erfahrungen gemacht und eventuell eine Lösung gefunden, wie man die OEM-Firmware zurücksetzen oder überschreiben kann? Gibt es eventuell eine Möglichkeit, per TFTP oder anderen Tools die Geräte zu „neutralisieren“?
Nach einigen erfolglosen Versuchen bin ich letztlich auf folgenden funktionierenden Weg gestoßen:
Registrierung im Yealink Lizenzportal
Zunächst ist es erforderlich, sich im offiziellen Yealink Lizenzportal zu registrieren.
MAC-Adressen der Telefone eintragen
Nach der Registrierung können die betroffenen Telefone über ihre MAC-Adressen im Portal gelistet werden. Hier empfiehlt sich die Verwendung einer Bulk-Lizenz-Anfrage. Es dauert zwischen 3 - 5 Minuten, bis die Lizenz ausgestellt wird.
Lizenzdateien herunterladen
Nach Freigabe durch Yealink lässt sich für jedes Gerät eine individuelle Lizenzdatei herunterladen.
Einspielung der Lizenz im Webinterface des Telefons
Die Lizenzdatei wird anschließend über das Webinterface des jeweiligen Telefons eingespielt.
In einigen Fällen ist ein Neustart des Geräts nach der Einspielung erforderlich, in anderen nicht – das Verhalten variiert.
Werksreset nach erfolgreicher Lizenzaktivierung
Sobald die Lizenz akzeptiert wurde, haben wir das Telefon auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.
Firmware-Update auf offizielle Yealink-Version
Danach ließ sich ohne Probleme die offizielle Yealink-Firmware von der Homepage installieren. Das Telefon war damit wieder vollständig in unserer Infrastruktur einsetzbar.
Das war der einzige funktionierende Weg, um die OEM-Gesperrtheit zu umgehen und die Geräte wieder für den produktiven Einsatz nutzbar zu machen.