Amtskennziffern und unterschiedliche Ämter

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der Herausforderung, bei einem Kunden diverse Anforderungen zu erfüllen:

  1. Nach Möglichkeit soll die Amtkennziffer ganz entfallen. Bisher war das auch immer so und bei internen Gesprächen wurden ** gewählt.
  2. Es gibt verschiedene SIP-Ämter aufgrund eines Mehrfirmen-Betriebs. Nun muss irgendwie definiert werdern, dass TN10 bei allen abgehenden Gesprächen Amt A nutzt und TN20 immer Account B
  3. Bei Bedarf sollen einzelne TN (z.B. die Geschäfsleitung) gezielt einen vom Standard abweichenden Account nutzen können
  4. Damit es nicht langweilig wird :smile: -): : Je nach genutztem Account weicht die anzuzeigende Rufnummer von der eigenen Nebenstellen-Nummer ab.

In der alten Anlage konnte ich definieren, welcher TN welchen Account als Default nutzt. Weiterhin war einstellbar, ob automatische oder manuelle Amtsholung. Unabhängig von der Amtsholung wurde immer zuerst der Default-Account (das Default-Amt) genommen. Wenn dieses belegt war, hing es von den Rechten ab. Entweder gab es dann ein gassenbesetzt oder es wurde auf den nächsten Account zurück gegriffen.

Und von alle dem hat der Anwender nix bemerkt.

Lässt sich sowas überhaupt sauber umsetzen?

Was ich bisher erreichen konnte:

  • Abschalten der Standard-Amtkennziffer
  • Sperren eines Amt-Accounts abhängig von der TN-Nr. die den abgehenden Ruf durchführt, damit scheine ich zumindest bei zwei verschiedenen Amt-Zugägen steuern zu können, welcher Account genutzt werden soll. Hier habe ich aktuell das Problem, dass es mir nut einmal gelungen ist, in dem ich für Account A verbieten auf Ja gesetzt habe und bei Account B Verbieten = Nein ausgewählt habe. Sobald ich das allerdings umdrehe, kann der Teilnehmer nun überhaupt nicht mehr raus telefoniern (Fehlerton outbound-denied)
  • Über weitere, ausgehende Rufregeln mit speziellen InPrefixen kann ich dann vermutlich auch steuern, wenn ein bestimmter Account genommen werden soll.
  1. Wie aber verhält es sich bei diesem Konstrukt in Verbindung mit TAPI. Welcher Account wird dann genutzt?
  2. Wie verhält es sich mit RUL?
  3. Wie werden die Rufregeln bei Wahl einer Kurzwahl umgesetzt?
  4. In welcher Reihenfolge und nach welchen Konzept werden die Ausgehenden Regeln abgearbeitet? Es scheint ja so, als ob es dem Zufall überlassen ist, wenn man keine Amtkennziffer hat und auch für alle Accounts keinen InPrefix bei den ausgehenden Regeln definiert. Ich hatte gehofft, dass er bei einem Deny nach der nächsten passenden Regel sucht.

Fragen über Fragen :slight_smile:

Gruß
Michael

Hallo Michael,

die ausgehenden Regeln werden wie folgt verarbeitet:

Zu erst werden die In-Präfixe geprüft, matcht hier ein In-prärix wird dieser sofort abgeschniten und es kommen nur noch Regeln mit diesem In-Präfix in Frage.
Dann wird nach dem Best-Match verfahren die Zielrufnummer mit den Regeln abgeglichen, es verbleiben die Regeln, die “gleich gut” matchen, im idealfall hast du hier nur Ziel * Regeln über alle Ämter.
Dann wird die Quelle nach dem Best match Verfahren geprüft und die passendste Regel wird ausgewählt.

Was heißt das jetzt für dich in deinem Fall?
Da du die Standardamtsholung 0 unter Dienste->Telefonie und auch in den Basisdaten der Ämter keine 0 davor setzt, verwendest du diese am besten auch in keinerlei ausgehende Regel.
Nun legst du für jeden Benutzer eine ausgehende Regel im jeweiligen Amt mit dem jeweiligen Account an, ohne In-Präfix, Ziel * und Quelle die Durchwahl des Benutzers. Damit sorgst du dafür, das dieser Benutzer ohne speziellen Präfix immer über dieses Amt rauswählt. Hier setzt du natürlich auch die (“default”) CallerID, also die Nummer die nach außen über diesen Account gesetzt werden soll.
Sollten sich die Benutzer zu Firmen und zugehörigen Accounts “bündeln” lassen, kannst du die Quelle auch über Reguläre Ausdrücke zusammenfassen und die CallerID am ende mittels ${CALLERID(num)} die Durchwahl des Benutzers einsetzen lassen.
Beispiel:
alle Benutzer im Zehnerblock gehören zur Firma A und alle im Zwanzigerblock gehören zur Firma B:
Amt/Account Firma A ausgehende Regel: Quelle: _1X Ziel: * CallerID: 4989111111${CALLERID(num)} (Account A)
Amt/Account Firma B ausgehende Regel: Quelle: _2X Ziel: * CallerID: 4989222222${CALLERID(num)} (Account B)

Bei einer Kurzwahl spieltt nur die Nummer hinter der Kurzwahl eine Rolle, Bei Rufumleitungen ist Quelle der ursprüngliche Anrufer. Das heißt wenn diese Anrufe für die Abrechnung keine Rolle Spielen und du ein Amt mit CLIP-no-screening hast, dann legst du eine Rufumleitungsregel ("beim billigsten Provider :wink: ) an mit Quelle: _XXXX. Ziel: * CallerID: ${CALLERID(num)} (ggf muss die Nummer um führende 0en bereinigt werden: ${CALLERID(num):1} )

Sollte das so nicht möglich sein wird es leider sehr kompliziert und man kommt über eingehende Präfixe die immer gesetzt werden fast nicht drum herum (um darüber das Amt über welches der Call einging zu identifizieren).

Wenn jetzt bestimmte Benutzer bei Bedarf mit anderen Accounts+Nummern rausrufen können sollen, dann kanst du regeln mit In-Preäfix #1 und Quelle den Benutzer beispielsweise anlegen. Wählt der Benutzer #1 vor, greift dann automatisch diese Regel. Für obiges Beispiel, Benutzer mit DW 21 will über die Zentralnummer von Firma A raustelefonieren:
Amt A/Account A hat eine ausgehende Regel mit In-Präfix #1 Quelle: 21 Ziel * und CallerID: 49891111110 (Account A)

Ich hoffe das ganze blieb einigermaßen Versändlich, leider lässt es sich (zumindest von mir :wink: ) nicht so einfach erklären.

Beste Grüße,
Steve

Hallo Steve,

das habe ich soweit verstanden, mein Knoten im Kopf ist aber noch nicht ganz entwirrt :wink: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, soll ich in jedem meiner vorhandenen Ämter ausgehende Regeln definieren. Das würde dann aber doch auch eine Überschneidung bedeuten, wenn ich mich nicht irre. HIerzu ein Beispiel für zwei ausgehende Regeln:

AMT A
Inprefix:-keiner- Quelle: 31 Ziel: * CIDNummer: 0815987654 Account: 0815987654@t-online.de

AMT B
Inprefix:-keiner- Quelle: 31 Ziel: * CIDNummer: 04711565656${callerid(num)} Account: 04711565656@sip.einandererprovider.de

Wie soll hier ein BestMatch funktionieren, die Regeln sind doch in Bezug auf Bestmatch identisch weil Inprefix, Quelle und Ziel identisch sind.

Hier hatte ich gehofft, mit “Verbieten = Ja” in einem der beiden Ämter dafür sorgen zu können, dass die Pascom weiter sucht, bis entweder alle Ämter nach passenden Regeln durchsucht wurden und dann entweder eine passende Regel gefunden wurde, die eine ausgehende Telefonie erlaubt oder aber erst zum Schluss ein Busy kommt, weil alle Regeln dazu führen, dass es nur verbotene Ämter gibt.

Und selbst mit Präfixen für verschiedenen Ämter kann man das ja in der Bedienung niemandem zumuten. Denn man müsste der einen Hälfte der Belegschaft sagen, Amtzugang = #1 und dem Rest dann mitteilen, dass der Inprefix = #2 lautet. Es ist ja nun mal üblich, eine 0 zu wählen und den Rest muss die TK abfrühstücken.

Gruß
Michael

PS: Ich wünsche mir dazu einen Feature-Request zur Abstimmung: Lösbar wäre das aus meiner Sicht auch wieder mit Labeln, die an den Benutzer geknüpft werden. Damit könnte man dann jedem Benutzer ein oder auch mehrere Label zuweisen, anhander derer die Ämter belegt werden. Sprich Benutzer Steve hat die Label “Telekom Account A” und “Easybell Account B”. Bei ausgehenden Gesprächen prüft man dann auf hasLabel = xy und kann dort dann alles erdenkliche einstellen, notfalls über Skripte.

Hallo Michael,

du legst für den Benutzer mit der 31 natürlich nur eine der beiden Regeln an, eben die mit der Rufnummer die er auch signalisieren soll wenn er reguläre Outbound Calls durchführt. Verbieten Regeln machen nur Sinn, wenn du Outbound Calls an sich verbieten willst.
Das mit den Inpräfix #X war ja nur gedacht wenn dann ein Benutzer die Möglichkeit haben soll abseits seiner regulären Nummer eine andere zu signalisieren.

Grüße,
Steve